Dienstag, 12. Februar 2013

Und.bei.dir.so?

Diese simple Nachfrage habe ich erhofft. Ein "wie geht es dir/euch?" wäre wohl zu viel verlangt.

Es interessiert sie nicht. Sie fühlt sich bestätigt, dass ich sie besuche.
Obwohl sie sehr wohl weiß, warum ich so lange nicht da war.

Meinen Standpunkt zur derzeitigen "Familiensituation" hat sie  früh zu hören bekommen.
Nachdem der Kaffee auf dem Tisch stand......und ohne der blöden Nachfragen zu meiner Befindlichkeit sprudelte es aus mir heraus.
Sie hätte drüber nachgedacht, sieht jetzt vieles anders......hach, ja..........endlich.

Keine Ahnung ob sie gecheckt hat, wie ich mich in der der ganzen Zeit gefühlt habe.
Ich weiß wirklich nicht, wieviel von meinen Befindlichkeiten zu dieser Sache rüber gekommen ist.
Sie hat´s nicht so mit dem Reinfühlen in andere Menschen.

Lieber legt sie die Füße leger auf den Küchentisch, zündet sich eine Zigarette an und erzählt begeistert, dass ihr Hausarzt sie als "dünn" beschreibt. Dass er schon zweimal Blut abgenommen hat und sie der Schwester verklickerte, dass sie nicht bei jedem PillePalle Stunden im Wartezimmer verbringt.
In Nebensätzen erfahre ich, dass sie seit gestern 1 Kilo abgenommen hat und heute nur gefrühstückt und abends einen Klacks Kartoffelsalat gegessen hat.
Dass ihr Vermieter ein faules, geldgeiles Miststück ist....ihren neuesten Dekorartikel wurde selbstverständlich auch noch vorgeführt.
Der Baur-Katalog blieb mir zum Glück erspart.

Um 19.45 Uhr wurde mir bewusst, dass ich ihr eigentlich alles gesagt hatte.....für weitere Nebensächlichkeiten   Neuigkeiten von ihr war mein Hirn nicht mehr bereit......

Als ich um 20.00 Uhr durch die verschneite Stadt nach Hause lief, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf:
Fisch bleibt Fisch, ein Leben lang.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen