Verblichene Wut

Es war wie eine Krankheit, die man nicht loszuwerden scheint und die einem nicht zum Leben kommen lässt.
Acht Monate meines Lebens - einfach gestohlen.


Blogeintrag vom 01.08.2010
Hallo, ich bin grad ganz unten und du wähnst dich ganz oben.
Aber wir sehen uns wieder.
Dann werde ich dich anlächeln, mit einem Auge zwinkern und meinen Weg unbeirrt weitergehen.
Versprochen. 

Dies war die letzte SMS, die ich an ihn schickte.
Am Tag nach der"Nacht der Nächte", in der ungeheuerliche Dinge geschahen, die ich damals in der Gesamtheit noch garnicht fassen konnte.
Ich dachte, es wäre der Schlusspunkt seiner "Rache", seines verletzten Stolzes. Es sollte erst der Anfang sein.

Nach 5 Jahren wird mir das Datum wieder sehr bewusst, ich habe in den letzten Tagen oft an diese Nacht gedacht. Warum? Ich weiß es nicht.
Ich habe den Horror überstanden, bin trotzdem meinen Weg gegangen.
Es hat mich geprägt, aber nicht gebrochen.
Es wäre an der Zeit, ihn anzulächeln und zuzuzwinkern.
So wichtig wie mir diese Geste einmal war.....ich habe kein Bedürfnis mehr, ihm zu zeigen, dass es mir gut geht.

Alles erfolgreich gelöscht.

Feiner Unterschied

Der Unterschied zwischen Landregen und Land-Unter-Regen sind nur ein paar Literchen.

Damals beim Bachelor..

...tippelte die auserwählte Dame in einem Traum von Overall davon.
Das sie nicht auserwählt wurde, lag sicher nicht an ihrem Dresscode.

Seit dieser Szene habe ich einen Traum.
Ich in einem grauen Seidenoverall auf meiner Party zum **sten Geburtstag.
Damals wusste nur einer von diesem Traum. Ich.

Dieses Teil war der Anstoß zu einem umfangreichen Plan.
Nun sind es noch genau 2 Wochen bis zum großen  Tag.
Rückblickend muss ich sagen, dass Schatz und ich das Organisatorische so ganz nebenbei gemeistert haben.
Lokalität: gebucht
Getränke: eingekauft und eingelagert
Buffet: bestellt
Einladungen: versendet
Musik: gebucht
Deko: gekauft und teilweise im Kopf

Was fehlt? Der Overall.
Nach abendfüllenden Shoppingtouren im Netz bin ich heute endlich fündig geworden.
Am Montag, vielleicht Dienstag wird er geliefert.
Über den Preis denke ich jetzt nicht nach....der ist  heftig ein wenig über meinem Limit.
Aber so what, ich will Qualität und keinen Strampelanzug.
Und wenn ich dann in ein paar Tagen hoffentlich zufrieden vor dem Spiegel stehe, mache ich mir um die kleineren Dinge Gedanken, die da sind: Haare, Schuhe, Schmuck.
Müsste ja machbar sein.....wenn ich nicht vorm Schuhkauf so einen Horror hätte.

29

Seit 5 Jahren haben wir keinen Geburtstag miteinander verbracht.
Weder seinen noch meinen.

Aber eins haben wir nie versäumt.
Unser Ritual.
Immer der erste Gratulant zu sein, um genau 0.01 Uhr.

Auch wenn ich mir dafür mittlerweile den Wecker stellen muss.
Auch wenn ich danach erstmal nicht wieder einschlafen kann.
Auch wenn nach dem Gespräch immer ein paar Tränen fließen.
Es ist ein schönes Ritual.


Hab dich lieb, mein Goldkind.

Blickwinkel

Freude....

 

 

und Leid dieses Sommers.

Sie rennt....

...die Zeit.
Der Juli ist zur Hälfte geschafft. Mir scheint, als würden die Sommermonate schneller vergehen.
Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass man im Sommer mehr unternimmt....bzw. unternehmen will.
Ständig ist zu wenig Zeit für zuviele Pläne.

Am 03.07. - eine wunderschöner Sommerabend- haben wir ein Konzert besucht, tolle Zeit.
Bei diesem Lied und beim anschließenden Absacker auf dem Balkon musste ich dann sehr an meinen Dad denken. Dasselbe Wetter, wie in der damaligen Nacht vom 03. auf den 04.07.2010.
Die Empfindungen und Gedanken der endlosen Stunden waren wieder da.
Und trotz aller Trauer bin ich froh, dass unser Abschied genau so verlief.

Am letzten Wochenende dann ein Sommerfest. Schön zu erleben wie man in geselliger Runde sitzend zum Abendhimmel hochschauend denkt: "Was für ein geiler Sommerabend!"....und dabei alle dasselbe denken.

Ja, das sind sie, die schönen Seiten des Lebens. An die man sich auch noch nach Jahren erinnert...
Ich will sie genießen, mich nicht mit unnötigen Problemen belasten.
Easy going ist angesagt, wenigstens in der warmen Jahreszeit.
Zum Glück bin ich in einem Alter, in dem ich nichts und niemandem mehr etwas beweisen muss.
Meine Gelassenheit, die mich anfangs erschreckte, mache ich seit Wochen zu meiner Stärke.
Und lebe gut damit, sehr gut.

In diesem Sinne, habt einen schönen Sommer.