Montag, 29. Dezember 2014

Ein Blick zurück

Wort des Jahres: unfassbar
Satz des Jahres: Sei wachsam, du kennst nicht die Zeit und die Stunde
Wunsch des Jahres: ich würde es so gern erleben, dass einige Menschen einmal das Gefühl des Verlassenwerden erleben müssen....nicht aus Bosheit, eher für die eigene Empfindsamkeit (das ständige Abkanzeln meines Empfindens geht mir tierisch auf den Nerv).
Der schönste Tag des Jahres: ein verregneter Tag im August hier:


















Der zweitschönste Tag hier:













Lieblingsfarbe:













Ins Herz geschlossen:


























Abschied genommen:
Hugo, unsere treue Seele musste am 22.Dezember eingeschläfert werden.
Lieber Hugi, ich hoffe, dir geht es gut im Hundehimmel. Du bist erlöst von deinen Schmerzen.
Grüß den kleinen schwarzen Fetti von uns.












Ich habe gelebt, geliebt, gelacht, geweint, gebangt um liebe Menschen.
War neugierig auf Neues, habe alte Gewohnheiten beibehalten.
Das Jahr hatte ruhige und rastlose Wochen, schöne Frühlingstage,  einen endlos langen Sommer, einen Bilderbuchherbst.
Ich bin gesund und meine Lieben sind es auch. Das positive hat überwogen.....man kann sagen, es war gut.

Wie seit Jahren an dieser Stelle sage ich:

Ba Ba.....2014.
Seid wachsam, ihr kennt nicht den Tag und die Stunde.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Alles erlebt

Mit Eltern und Geschwistern in einem alten, sehr kleinem Haus...in die Ofenecke kriechend als mein Vater der Weihnachtsmann ins Zimmer stapfte....keine Angst, aber Respekt. Ich war ein braves Kind.
An einem neuen Ort, in einer schöneren Wohnung mit meinen Eltern....ein neues Fahrrad und zum Glück frühlingshafte Temperaturen, um es gleich auszuprobieren...froh, meine älteren Schwestern wiederzusehen...mich in mein Reich zurückzuziehen, wenn mir alles zuviel wurde.
Mit Mann und Kind in der eigenen Wohnung....viele Jahre in die aufgeregten Kinderaugen schauen zu können. Die Verantwortung  dafür, dass das Essen schmeckt, der Baum gut aussieht, die Familie sich wohlfühlt.
Mit der kleinen Familie in einer supertollen Wohnung...Bilderbuchwetter, verschneite Tannen vor der Tür.......und einer schlimmen Nachricht.
Das 41. Weihnachten meines Lebens in meiner neuen, kleinen Wohnung. Wenige Tage vorher erst eingezogen, ohne Baum, ohne Schnickschnack. Mit einem Mann, der nicht DER Mann wurde.
Vor 4 Jahre Weihnachten ganz allein. Schneesturm und bittere Kälte. Mit PC-Spielen, im Schlafanzug Ente essend, 3 Tage lang das Haus nicht verlassend......allein, aber nicht einsam....und verdammt zufrieden.

Seit über 3 Jahren lebe ich mit einem Mann zusammen, der Weihnachten zelebriert. Der es liebt, den Kühlschrank vollzustopfen und 2 Tage lang am Herd zu stehen, der einen satten Schein für den Baum ausgibt und dem 3 Schwippbögen in den Fenstern eigentlich noch zu wenig sind.
Für ihn mache ich den ganzen Wahnsinn mit. Und frage mich manchmal, wo genau in meiner Geschichte das Weihnachtgen abgestorben ist.

In diesem Sinne wünsche ich allen, die es mögen, ein schönes Fest.
Lasst Euch nicht stressen, es gibt Schlimmeres als Weihnachten.

Freitag, 21. November 2014

Family affairs

Auf der obersten Stufe der Trittleiter stehend, mit langgestreckten Armen quälte ich mich, ihre potthässlichen frisch gewaschenen Gardinen wieder auf die Stange zu ziehen.
Der Satz aus dem Mund meiner Ex-Schwiegermutter ließ mich fast von der Leiter purzeln.m
"Ist blöd, dass wir immer dich damit belästigen müssen....aber I. ist ja so ein A****.

Neee, ne.
Da zieht sie seelenruhig über ihren Ex-Schwiegersohn her, der nicht mehr bereit ist, Aufgaben wie Bierholen und Gardinen abnehmen zu übernehmen. Völlig verständlich übrigens, wenn man die ganze Trennungsgeschichte kennt.

Was mich am meisten nervt ist, dass ihr für solche Aufgaben nicht ihr Sohn nebst neuer Frau einfallen. U.N.F.A.S.S.B.A.R.

Gott, was bin ich froh, nicht mehr zu dieser oberflächlichen, egoistischen, gefühlskalten Familie zu gehören.
Der Kontakt ist geblieben, das war ihr Wunsch. Aber mein Interesse an ihrem kleinen Universum (Wohnung, Haare, Gewicht,Shoppen) ist in den letzten Monaten stark gesunken. Es beschränkt sich nur noch auf Höflichkeitsanrufe....Besuche nur, wenn sie Aufgaben hat. Ihre Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke sind mir peinlich, ich habe keine Freude dran.
Ich habe noch nie die Frage "Wie gehts dir?" gestellt bekommen. Nach ihrem Enkel hat sie das letzte Mal vor einem Jahr gefragt. Es interessiert sie einfach nicht.
Dieses Desinteresse macht es mir leicht, mich immer weiter zu entfernen....zu Menschen die bemerken, ob es mir gut oder schlecht geht. Die sich interessieren, wie es meinem Sohn geht und ob er glücklich ist.
Denn das sind für mich wichtige Dinge.

Dienstag, 18. November 2014

Vielleicht

http://www.bild.de/unterhaltung/tv/tatort/twitter-gewitter-nach-abschieds-tatort-von-boris-aljinovicals-ermittler-felix-stark-38598986.bild.html

An alle Meckerfritzen. Mich hat der letzte Tatort berührt.
Ich bin Fan von Tatort und Polizeiruf. Egal wieviel Tote es gibt....

Die Folge "Vielleicht" bescherte mir eine ganz persönliche Gänsehaut.
Ich kann zwar nicht hellsehen, aber ich träume auch manchmal voraus.

Ich erinnere mich, dass ich mal von jemandem geträumt habe, den ich seit vielen Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn an ihn gedacht habe. Am nächsten Tag traf ich ihn.
Völlig verrückt.
Ich denke an die nächtlichen, unschönen Träume.
Das morgendliche Erwachen mit der Gewissheit, dass weniger gute Nachrichten oder Ereignisse eintreffen.
Es traf immer zu.

Momentan ist es ruhig des Nachts. Ich träume lediglich von nicht zu Ende gedachten Problemen....aber alles im grünen Bereich.
Wie heute Nacht, als ich krampfhaft versucht habe, einen Setzkasten zu bestücken......mit was auch immer.

Sonntag, 9. November 2014

Vor 25 Jahren

Man hört und liest in diesen Tagen, wie sich die Deutschen an diesen Tag vor 25 Jahren erinnern.
Freude, Jubel, Sektkorken, schnell mal rübermachen mit dem Trabbi.
Und ich?

Ich lag die ganze Woche mit ner fetten Angina im Bett. Genau wie mein Exmann. Das Kind war bei den Großeltern untergebracht, da wir beide tagelang nicht imstande waren, aufzustehen.
Wir hatten vor Kurzem eine 2-Zimmer-Wohnung im 5. Stock eines Neubaublockes bezogen....Trauschein sei Dank.
Unsere Wohnung war komplett eingerichtet....mit Möbeln, die wir nicht mochten.
Aber es gab ja nichts anderes, wir brauchten ja Couch und Schränke.... und der Ehekredit musste weg.

Am Abend des 9. November stand ich das erste Mal  seit Tagen, etwas wackelig und geschwächt, aus dem Bett auf. Ich ging zum Kühlschrank und versuchte irgendetwas zu essen. In der Hoffnung, dass mein vereiteter Hals etwas Essbares durchläßt.
Ich fläzte mich in den Sessel und zappte durchs Fernsehprogramm (2 Programme vorhanden).
Im Ersten (DDR 1) tagte das Politbüro....Herr Schabowski sprach...und ich hatte keinen Nerv. Ich zappte zum Zweiten (DDR2) und ließ mich von einem Trickfilm berieseln, den mein damals 3-jähriger Sohn sehr mochte.
Kurz darauf schaltete ich den Fernseher aus und ging wieder zu meinem kranken Mann ins Bett.

Wir haben quasi dieses bedeutende Ereignis verschlafen....darüber müssen wir heute immer noch grinsen.
Und wenn an diesem Tag alle Leute aus dem Ort rübergemacht und keiner wiedergekommen wäre, dann wären wir Zwei ja da.
Um das Licht im Ort auszuschalten.


Mittwoch, 8. Oktober 2014

Herbst

Nicht mehr zu übersehen. Es ist Herbst.
Trotzdem kein Grund zum Klagen. Am Sonntag saß ich tatsächlich fast 2 Stunden lesend und nur mit Top bekleidet in der Sonne. 
Von Samstag ganz zu schweigen. beim Ausbuddeln von zwei Rosenwurzeln lief mir das Wasser nur so von der Stirn. In Gedanken fluchend: "sowas macht man im Herbst".

Sogar die Deko steht schon....



Donnerstag, 2. Oktober 2014

Unscheinbare Wochen

Nun sind sie da. Die Wochen, auf die man alle unwichtigen Sachen, auf die man im Sommer keine Lust hat, verschiebt.
Das Wetter ist nicht Fisch nicht Fleisch. Da putzt man Fenster, räumt die Küchenschränke auf und all diesen Kram.
Friseurbesuch. vereinbart...endlich. Habe mich in den letzten Wochen sehr unwohl gefühlt und sehr nah dran, die Haare extrem kürzen zu lassen. Was aber jetzt, 3 Stunden vorher, wieder verworfen wurde.
Ich weiß ja auch nicht. Mein Schatz war dafür, den Friseur zu wechseln.....aber auch das wurde von mir abgelehnt. Vorerst.

Viel passiert nicht unter der Woche. Der Alltag spult sich ab, der Montag fühlt sich an wie Montag.
Außer letzten Montag, als es auf dem Weg zur Arbeit regnete. Ich fuhr mit dem Rad und hielt mit einer Hand meine Kapuze wegen des Fahrtwindes fest. Mit der anderen Hand bremste ich.
FAIL.
Da lag ich auf dem Bürgersteig, über mir mein Rad. 2m neben mir mein Mittagessen (zum Glück
heil geblieben). Das war ausnahmsweise ein Fucking-Montag.
So was passiert mir ständig....bin irgendwie verplant.
Zufall, dass ich grad das neueste Buch von Helen Fielding, Bridget Jones -Verrückt nach ihm- lese.
In jeder verdammten Episode erkenne ich mich wieder und grinse allabendlich in mich rein.

So, nun hoffe ich, dass das mit dem Friseurbesuch nicht auch noch schiefgeht und freue mich auf ein wunderschönes, langes Wochenende.
In der Hoffnung, dass nicht so viel schiefgeht....

LG Briget II.