Sonntag, 9. November 2014

Vor 25 Jahren

Man hört und liest in diesen Tagen, wie sich die Deutschen an diesen Tag vor 25 Jahren erinnern.
Freude, Jubel, Sektkorken, schnell mal rübermachen mit dem Trabbi.
Und ich?

Ich lag die ganze Woche mit ner fetten Angina im Bett. Genau wie mein Exmann. Das Kind war bei den Großeltern untergebracht, da wir beide tagelang nicht imstande waren, aufzustehen.
Wir hatten vor Kurzem eine 2-Zimmer-Wohnung im 5. Stock eines Neubaublockes bezogen....Trauschein sei Dank.
Unsere Wohnung war komplett eingerichtet....mit Möbeln, die wir nicht mochten.
Aber es gab ja nichts anderes, wir brauchten ja Couch und Schränke.... und der Ehekredit musste weg.

Am Abend des 9. November stand ich das erste Mal  seit Tagen, etwas wackelig und geschwächt, aus dem Bett auf. Ich ging zum Kühlschrank und versuchte irgendetwas zu essen. In der Hoffnung, dass mein vereiteter Hals etwas Essbares durchläßt.
Ich fläzte mich in den Sessel und zappte durchs Fernsehprogramm (2 Programme vorhanden).
Im Ersten (DDR 1) tagte das Politbüro....Herr Schabowski sprach...und ich hatte keinen Nerv. Ich zappte zum Zweiten (DDR2) und ließ mich von einem Trickfilm berieseln, den mein damals 3-jähriger Sohn sehr mochte.
Kurz darauf schaltete ich den Fernseher aus und ging wieder zu meinem kranken Mann ins Bett.

Wir haben quasi dieses bedeutende Ereignis verschlafen....darüber müssen wir heute immer noch grinsen.
Und wenn an diesem Tag alle Leute aus dem Ort rübergemacht und keiner wiedergekommen wäre, dann wären wir Zwei ja da.
Um das Licht im Ort auszuschalten.


Mittwoch, 8. Oktober 2014

Herbst

Nicht mehr zu übersehen. Es ist Herbst.
Trotzdem kein Grund zum Klagen. Am Sonntag saß ich tatsächlich fast 2 Stunden lesend und nur mit Top bekleidet in der Sonne. 
Von Samstag ganz zu schweigen. beim Ausbuddeln von zwei Rosenwurzeln lief mir das Wasser nur so von der Stirn. In Gedanken fluchend: "sowas macht man im Herbst".

Sogar die Deko steht schon....



Donnerstag, 2. Oktober 2014

Unscheinbare Wochen

Nun sind sie da. Die Wochen, auf die man alle unwichtigen Sachen, auf die man im Sommer keine Lust hat, verschiebt.
Das Wetter ist nicht Fisch nicht Fleisch. Da putzt man Fenster, räumt die Küchenschränke auf und all diesen Kram.
Friseurbesuch. vereinbart...endlich. Habe mich in den letzten Wochen sehr unwohl gefühlt und sehr nah dran, die Haare extrem kürzen zu lassen. Was aber jetzt, 3 Stunden vorher, wieder verworfen wurde.
Ich weiß ja auch nicht. Mein Schatz war dafür, den Friseur zu wechseln.....aber auch das wurde von mir abgelehnt. Vorerst.

Viel passiert nicht unter der Woche. Der Alltag spult sich ab, der Montag fühlt sich an wie Montag.
Außer letzten Montag, als es auf dem Weg zur Arbeit regnete. Ich fuhr mit dem Rad und hielt mit einer Hand meine Kapuze wegen des Fahrtwindes fest. Mit der anderen Hand bremste ich.
FAIL.
Da lag ich auf dem Bürgersteig, über mir mein Rad. 2m neben mir mein Mittagessen (zum Glück
heil geblieben). Das war ausnahmsweise ein Fucking-Montag.
So was passiert mir ständig....bin irgendwie verplant.
Zufall, dass ich grad das neueste Buch von Helen Fielding, Bridget Jones -Verrückt nach ihm- lese.
In jeder verdammten Episode erkenne ich mich wieder und grinse allabendlich in mich rein.

So, nun hoffe ich, dass das mit dem Friseurbesuch nicht auch noch schiefgeht und freue mich auf ein wunderschönes, langes Wochenende.
In der Hoffnung, dass nicht so viel schiefgeht....

LG Briget II.



Donnerstag, 18. September 2014

Unbezahlbare Momente

Auf dem Radweg zwischen Zell am See und Kaprun... die Landschaft genießend.....die nervige Reisebegleiterin verdrängend...hing ich meinen Gedanken nach.

Auf der Hälfte der Strecke kam uns ein junger Mann entgegen.
Unsere Blicke trafen sich schon in 100m Entfernung.

Ein unfassbar schöner, unvergesslicher Moment.
Wann habe ich das letzte Mal mein  Kind auf dem Radweg getroffen?

Unsere gemeinsame Zeit war kurz, aber intensiv.


Und dieser Moment bleibt für´s ganze Leben.

Montag, 8. September 2014

Abschied vom Sommer

Das wahrscheinlich letzte richtige Sommerwochenende.
Irgendwie hatte man das Gefühl, dass alle dieses Wetter noch mal so richtig ausnutzen wollten.
Es war noch sehr viel Bewegung auf der Insel.

Am Freitagabend haben wir mal nur für uns den Grill angeschmissen und bis gegen 22 Uhr unterm "Fastvollmond" im Garten ausgehalten.
Selbst eingelegtes Rinderfilet und Fisch gegrillt.....das haben wir den ganzen Sommer nicht geschafft.
Wunderbar.

Am Samstag wurde dann noch einmal das Motorrad rausgeholt. Das soll hoffentlich nicht die letzte Tour in diesem Jahr gewesen sein.....aber definitiv die letzte mit dünner Jacke und in Halbschuhen ohne Strümpfe.
Zuerst an die Ostsee, einfach auf den Steinen sitzen und dem Treiben im Hafen zuschauen.
Dabei die Sonne im Gesicht.
Danach noch eine mittelgroße Runde durch die Badeorte, kleine Dörfer, Feldwege, durch einen kleinen Wald.
Pause am Bodden. 1 Stunde auf der Decke liegen und wahlweise auf´s Wasser oder in den Himmel starren.

Sonntag war das Wetter dann auch noch einmal super.....trotz anderer Vorraussagen.
Unser obligatorisches Pilzesammeln war nicht so erfolgreich wie im letzten Jahr.
Vielleicht waren wir mit 11 Uhr Startzeit einfach ein paar Minütchen zu spät dran;-)

Aber egal, dabei ist alles. Wir haben wieder viel bisher unendeckte Ecken kennengelernt. und die Ausbeute reichte locker für eine Mahlzeiten-Beilage. Für mich, versteht sich.

Irgendwie ist der Montagmorgen weniger grausam als sonst, wenn man so ein schönes Wochenende hinter sich hat.




Donnerstag, 4. September 2014

Gestern

Nachdem ich mich vor ein paar Tagen für meine Gelassenheit gelobt hatte, kam es gestern knüppeldick.
Chef hat wieder seine cholerischen Tage. Nachdem jeder, aber auch jeder Kollege sein Fett abbekommen hatte, war ich dran.
Er zwang mich lautstark, mein gerade geführtes Gespräch mit einem Lieferanten SOFORT mit Auflegen zu beenden. Erst sah ich ihn nur ungläubig an.....es war kein Smalltalk, wir besprachen eine Materialanfrage.
"LEG AUF!".
Ich schmiss den Hörer mit voller Wucht auf und raunte leider mit viel Tränen in den Augen wegen dieser Unverschämtheit: "Jaaaa, ich schreib ja schon die Kündigung!"
Gemeint war ein Schreiben an einen Lieferanten......aber an seinem plötzlichen Augenzucken erkannte ich, dass er diesen Satz irgendwie auf mich bezogen hatte.
Sein Wunsch wurde erfüllt. Die Kündigung war 3 Minuten später per e-Mail unterwegs, obwohl es keinen Unterschied gemacht hätte, wenn das Ding 10 Minuten später versendet worden wäre.

Ich habe mich den Rest des Tages über mich selbst geärgert, einfach zu emotional reagiert.
Wo war meine Gelassenheit? Ich kenne doch meinen Chef lange genug. Weiß doch, dass er der König in seinem Mikrokosmos ist.....

Ach, ich weiß ja auch nicht. Vielleicht hatte ich auch nur einen besonders dünnhäutigen Tag.

Nur das mit der Kündigung und dem hektischen Zucken im Auge geht mir nicht aus dem Kopf.....seit dem  Wortgefecht ist er irgendwie zu freundlich zu mir.
Schleimer.

Montag, 1. September 2014

Selbsteinschätzung

Meine derzeitige Gelassenheit erschreckt mich desöfteren.
In gewissen Situationen glaube ich, in Teilnahmslosigkeit überzugehen.

Alles zu seiner Zeit.....keine unnötigen Gedanken verschwenden.
Im Moment fällt es  mir nicht schwer.
Eine schöne Seite des Älterwerdens.