Freitag, 16. Mai 2014

In Demut

Wenn dir ein langjähriger, sehr netter Geschäftspartner, der im letzen Jahr schwer erkrankt war, verklickert: " Der Krebs ist nicht das Schlimmste was mir passiert ist, glauben Sie mir", reagiert man irgendwie entsetzt ungläubig.
Was sollte schlimmer sein, als von einem Tag auf den anderen von sowas aus dem Leben gerissen werden?
Dann zählt er die Ereignisse auf, die nach der Krankheit kamen.


Ich schaue ihn an und sehe in von der Krankheit gezeichnete,strahlende, lebensbejahende Augen...und versinke in Demut.


Freitag, 9. Mai 2014

Frei.Wild - Weil Du mich nur verarscht hast (2011) [Offizieller Videoclip]

Tage im Mai

Wenn man am 30.April wie immer versucht, unbeschwert in über eine Woche Urlaub zu starten....

Der 30. , der Tag der Tage meiner Kindheit.
Für mich immer ein Feiertag, immer was los.
In der Firma kein Denken an eine lückenlose Übergabe meiner Aufgaben. Die "Stellvertreterin"  ein wenig verhindert. Dafür eine unerwartete Aufgabe für den letzten Tag....die man mit ein wenig Kommunikation schon eine Woche früher fertigstellen hätte können.
Der Seufzer spät nach Feierabend meinerseits wegen unerledigter Dinge kommertierte mein Chef mit den Worten: " Och is ja nur ne Woche."
Und ja, Dad. In stillen Minuten dachte ich an dich....wie jedes Jahr.
Tja.
Donnerstag Feiertag, Garten hardcore.
Freitag Brückentag: Himmlische Ruhe.
Wochendende.
Urlaub.....
Montag bis Freitag: Telefonterror wegen Nachfragen.
Donnerstag um 23.00 Uhr: sms, wo das Geld bleibt.
Freitag: Ruhe.
Und dazwischen?
Kann ich kurz erzählen.
Garten: TOP!
Zigarettenvorrat: TOP!
Neue Schuhe, neue Balkonkästen, neues T-Shirt. Zahnarztbesuch....gezwungenermassen.

Leider nichts Bleibendes erlebt.
Dafür den Todestag meiner Patentante vergessen....und rotzfrech zwei Ansichtskarten aus ihrem Nachlass verkauft.

Ich glaube, Anfang Mai ist nicht meine Zeit.
Jedenfalls nicht in diesem Jahr.


Samstag, 3. Mai 2014

Fast vergessen

Als ich heute zu ihm ins Auto stieg und gezwungenermaßen der "neuen" Musik lauschen musste, dachte ich an echte Liebeslieder.
Lange nicht gehört.
Nicht vergessen.
Einmalig.

Freitag, 25. April 2014

Archillesferse

Die Frage , ob´s mir gut geht, wunderte mich nur.
Die Nachfrage "??Wirklich??" riß mich aus meinen ganz profanen Feierabendgedanken.

Alarmglocken.

Dann die Erklärung. Ich wußte nicht, was ich denken sollte.
Ich wurde getroffen. An der verwundbarsten Stelle, die eine Mutter hat.

Unter Tränen ein Telefonat, an deren Inhalt ich mich nicht mehr so recht erinnern kann.
Geschockt, ganz gegen meine Gepflogenheiten rief ich ihn auf der Arbeit an.

Kurzes Durchatmen, der Kopf kam trotzdem nicht zur Ruhe.
Nach seinem Feierabend gingen noch ein paar whatsapp-Nachrichten hin und her, die für meinen Gemütszustand nicht sonderlich förderlich waren.
Diese jugendliche Bockigkeit ging mir schwer an die Nieren. So sehr, dass ich irgendwann dachte:  
Was kommt, das kommt. Du wirst es nicht verhindern. Ob 10 oder 1000km zwischen euch liegen.

Als ich später im Bett lag, schlug mein Herz so stark, dass das Echo auf der Matratze zu spüren war.
In diesem Moment hasste ich meine Verwundbarkeit.



Montag, 21. April 2014

So war Ostern

.... Sonnig, farbenfroh, stürmisch, emotional, lässig, entspannt, genervt, unternehmungslustig, faul....

Einfach bunt durcheinander.

Montag, 14. April 2014

Vorahnungen

Die Wahrheit über ihn, die nur ich kenne.
Vielleicht macht es alles leichter, wenn es mal so kommt, wie er es will.

Nein. Nichts wird leichter. Ich muß mit dem Wissen leben.

Als ich am Samstagabend eine Nachricht von ihm von einem mir unbekannten Telefon bekam, kam die längst verdrängte Wahrheit wieder hoch.
Mit voller Wucht.
Mein Körper reagierte wie immer in diesen Situationen. Mit nächtlichen Alpträumen....die härtesten seit langer Zeit.

Ich habe immer Hoffnung. Immer denke ich, dass irgendwann alles besser wird.
Es gab Zeiten, da glaubte ich sogar, dass es geschafft ist. 
Ich denke oft daran, wie stolz ich auf ihn war.
Es waren glückliche Momente, die mit der Zeit seltener wurden.

Ich möchte ihn in eisigen Zeiten an mich ziehen, die Mütze über die Ohren ziehen, den Schal warm um den Hals binden und knuddeln.
Wie  früher.
Als es noch einfach war, ihm Geborgenheit zu geben.