Montag, 14. April 2014

Vorahnungen

Die Wahrheit über ihn, die nur ich kenne.
Vielleicht macht es alles leichter, wenn es mal so kommt, wie er es will.

Nein. Nichts wird leichter. Ich muß mit dem Wissen leben.

Als ich am Samstagabend eine Nachricht von ihm von einem mir unbekannten Telefon bekam, kam die längst verdrängte Wahrheit wieder hoch.
Mit voller Wucht.
Mein Körper reagierte wie immer in diesen Situationen. Mit nächtlichen Alpträumen....die härtesten seit langer Zeit.

Ich habe immer Hoffnung. Immer denke ich, dass irgendwann alles besser wird.
Es gab Zeiten, da glaubte ich sogar, dass es geschafft ist. 
Ich denke oft daran, wie stolz ich auf ihn war.
Es waren glückliche Momente, die mit der Zeit seltener wurden.

Ich möchte ihn in eisigen Zeiten an mich ziehen, die Mütze über die Ohren ziehen, den Schal warm um den Hals binden und knuddeln.
Wie  früher.
Als es noch einfach war, ihm Geborgenheit zu geben.

Sonntag, 23. März 2014

Erleichterung

Glauben Sie mir, Bilder aus der Vergangenheit zu löschen, ist garnicht so schwer.

Der richtige Zeitpunkt macht es aus.
Man schaut auf die eingefangenen Momente und erinnert sich an etwas.
Meistens waren es schöne Momente....erlebt mit einem falschem Partner.

Und wenn man den eingefangenen Moment nicht löschen möchte, hilft einem die Autokorrektur.
Man schneidet die ungeliebte Ecke des Fotos einfach heraus.

Was bleibt, ist wichtig.
Die Erinnerung an schöne Erlebnisse. Mit wem man sie erlebte, wird irgendwann nebensächlich.

So soll es sein.

Mittwoch, 5. März 2014

Willkommen

Am Sonntag war es soweit.
Nach fast einjähriger Bau- und Bastelzeit wurdest du aus dem Heizungskeller hoch in die Wohnung getragen.
Der Platz in der Küche wurde seit Juni von mir für dich erfolgreich verteidigt.
Jetzt füllst du ihn aus.
Nach dem Aufstellen wurden die letzten 2 Umzugskisten mit dem geerbten Service aus dem Keller geholt.

Beim Abwaschen des Porzellans (natürlich von Hand.....nicht gerade meine Lieblingsdisziplin) resümierte ich nochmal deine Entstehung.

Ich dachte an den Tag, als ich dich im Geräteschuppen von Tante G. entdeckte. Liebe auf den ersten Blick.
Nicht pompös, nicht filigran. Nur schlicht. Auf schlicht steh ich.

Gedanken an  meinen kopfschüttelnden Schwager, der dich mit den Worten "was willst du mit diesem Schrottteil" in meine Laube schleppte.
Oh, das  war als wenn er Benzin auf´s Feuer kippte....

Am nächsten Tag setzte ich mich vor dir und überlegte, wie ich dich bearbeite. Ich hatte so einige Ideen....nur der Kopf war nicht frei.

Ich glaube, es verging über ein Jahr. Nach überstandenem Umzug kehrte meine Kreativität zurück.
Voller Tatendrang wurdest du abgeschliffen....leichte Sache.
Die vielen (zum Glück nicht mehr aktiven) Wurmlöcher ärgerten mich.
Also Spachteln und wieder drüber schleifen..... es wurde anstrengend.
Die Idee, den Türrahmen Pulverbeschichten zu lassen, war nicht gut....garnicht.
Nach missglückter Beschichtung nochmals den Türrahmen schleifen.....Weichholz. Dass der Rahmen jetzt zu klein für den Rest des Schrankes ist, sollte mir erst kurz vor Fertigstellung bewusst werden.

Das Beschichten dauerte dann am längsten. Langsam wurde es kalt in der Laube. Keine Temperaturen fürs Beschichten, die Farbe zäh und schwer zu verarbeiten.
Mein Schatz richtete mir heimlich im Heizungskeller eine kleine Künstlerwerkstatt ein....und mich damit überraschte. Er hatte doch eigentlich die gleiche Meinung wie mein kopfschüttelnder Schwager.

Gedanken an die Fehlschläge....die Einlegeböden 3cm zu lang, das Glas 5mm zu breit.....also 2x Baumarkt und 2xGlaser....an die fiesen Messingschrauben aus dem Baumarkt, Türrahmen mit Leisten begradigen (Umgang mit Kartuschenpistolen ÜBEN!).....schmunzeln und vergessen.
Beschläge putzen....fiese Sache.

Nichts!desto!trotz!
Nun stehst du da. Schlicht und schön. Nicht perfekt. Aber wer ist das schon.
Meine Handschrift.

Wellcome.


Dienstag, 25. Februar 2014

Spruch der Woche

6.05 Uhr - Weckerklingeln.
Schatz quält sich aus dem Bett mit dem Satz:
"Mal ne Woche hartzen und einfach liegenbleiben.."

 DAS vom Frühaufsteher himself.....zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht....sofern das bei der vorherrschen Müdigkeit möglich war.


Donnerstag, 20. Februar 2014

23.00 Uhr..."Noch wach?"

Antwort: "Yes!"

Er: "Viber?"

Antwort: "Ja!!!!!"

Ich hatte mir gestern abend eigentlich schon die entsprechende Bettschwere angetrunken.....aber was solls.
Hab mich gefreut wie Bolle, mal wieder seine Stimme zu hören. Smalltalk führen, Probleme, Sorgen, Freuden, Ansichten teilen.
33 Minuten....das Handy mit maximal eingestelltem Lautsprecher fest ans Ohr geklemmt...um neben den wirren Stimmen und Geräuschen (love you Viber) im Hintergrund seiner Stimme zu lauschen.
Am Ende des Gespräches ein Satz, der mich umhaute. Hab zur Sicherheit nachgefragt.
"Hab dich lieb Mami."
Hui, ich dich noch mehr, mein Kind.
"Und mach dir keine Sorgen, mir gehts gut!"

Hab ich dann sofort getan...

Vergessen war der fiese Traum von den strahlenden blauen Kinderaugen, die sich in ausdruckslose graue Erwachsenenaugen verwandelten.
Vergessen die Unruhe, die Verlustängste, das Vermissen, die Unzufriedenheit mit der Situation...


....für die nächsten 5 Minuten.

Mutter eben.

Sonntag, 16. Februar 2014

Das Wort zum Sonntag

- Fair Trade - darf auch für Rosen gelten.....wenn die Pflückerinnen schon nach Tarif bezahlt werden.

Rosen mit Bindfadenstielen sollten noch 1-2 Wochen wachsen dürfen.

Dienstag, 11. Februar 2014

Zeit, sich aufzuraffen

Es schwirren so viele Gedanken in meinem Kopf.
Zeit, sich zu sammeln. An dieser Stelle, wie lange nicht mehr.

Der Januar, der verhassteste aller Monate ist überstanden.
Ein langer Monat, langweilig trifft´s nicht.
Unangenehme Dinge sind passiert, etwas Liebes wurde uns genommen. Quasi grundlos.
Teile der Familie zerstritten.....und trotzdem intensiven Kontakt zu den Lieben.
Der Freundeskreis droht langsam zu zerfallen....Untreue, Liebestheater, Abhängigkeiten, Dramen, Zweifel am Partner.

Das und andere Nettigkeiten toben seit Wochen um uns herum.

Mitten in diesem Sturm stehen wir Beide. Wie ein Leuchtturm.
Anlaufstelle für Gestrandeten und Gestrauchelte.

Und manchmal sehen wir uns wortlos an und wissen:
Es fühlt sich toll an, miteinander zu leben.....nicht perfekt aber sehr sehr toll.