Mittwoch, 5. März 2014

Willkommen

Am Sonntag war es soweit.
Nach fast einjähriger Bau- und Bastelzeit wurdest du aus dem Heizungskeller hoch in die Wohnung getragen.
Der Platz in der Küche wurde seit Juni von mir für dich erfolgreich verteidigt.
Jetzt füllst du ihn aus.
Nach dem Aufstellen wurden die letzten 2 Umzugskisten mit dem geerbten Service aus dem Keller geholt.

Beim Abwaschen des Porzellans (natürlich von Hand.....nicht gerade meine Lieblingsdisziplin) resümierte ich nochmal deine Entstehung.

Ich dachte an den Tag, als ich dich im Geräteschuppen von Tante G. entdeckte. Liebe auf den ersten Blick.
Nicht pompös, nicht filigran. Nur schlicht. Auf schlicht steh ich.

Gedanken an  meinen kopfschüttelnden Schwager, der dich mit den Worten "was willst du mit diesem Schrottteil" in meine Laube schleppte.
Oh, das  war als wenn er Benzin auf´s Feuer kippte....

Am nächsten Tag setzte ich mich vor dir und überlegte, wie ich dich bearbeite. Ich hatte so einige Ideen....nur der Kopf war nicht frei.

Ich glaube, es verging über ein Jahr. Nach überstandenem Umzug kehrte meine Kreativität zurück.
Voller Tatendrang wurdest du abgeschliffen....leichte Sache.
Die vielen (zum Glück nicht mehr aktiven) Wurmlöcher ärgerten mich.
Also Spachteln und wieder drüber schleifen..... es wurde anstrengend.
Die Idee, den Türrahmen Pulverbeschichten zu lassen, war nicht gut....garnicht.
Nach missglückter Beschichtung nochmals den Türrahmen schleifen.....Weichholz. Dass der Rahmen jetzt zu klein für den Rest des Schrankes ist, sollte mir erst kurz vor Fertigstellung bewusst werden.

Das Beschichten dauerte dann am längsten. Langsam wurde es kalt in der Laube. Keine Temperaturen fürs Beschichten, die Farbe zäh und schwer zu verarbeiten.
Mein Schatz richtete mir heimlich im Heizungskeller eine kleine Künstlerwerkstatt ein....und mich damit überraschte. Er hatte doch eigentlich die gleiche Meinung wie mein kopfschüttelnder Schwager.

Gedanken an die Fehlschläge....die Einlegeböden 3cm zu lang, das Glas 5mm zu breit.....also 2x Baumarkt und 2xGlaser....an die fiesen Messingschrauben aus dem Baumarkt, Türrahmen mit Leisten begradigen (Umgang mit Kartuschenpistolen ÜBEN!).....schmunzeln und vergessen.
Beschläge putzen....fiese Sache.

Nichts!desto!trotz!
Nun stehst du da. Schlicht und schön. Nicht perfekt. Aber wer ist das schon.
Meine Handschrift.

Wellcome.


Dienstag, 25. Februar 2014

Spruch der Woche

6.05 Uhr - Weckerklingeln.
Schatz quält sich aus dem Bett mit dem Satz:
"Mal ne Woche hartzen und einfach liegenbleiben.."

 DAS vom Frühaufsteher himself.....zauberte ein kleines Lächeln auf mein Gesicht....sofern das bei der vorherrschen Müdigkeit möglich war.


Donnerstag, 20. Februar 2014

23.00 Uhr..."Noch wach?"

Antwort: "Yes!"

Er: "Viber?"

Antwort: "Ja!!!!!"

Ich hatte mir gestern abend eigentlich schon die entsprechende Bettschwere angetrunken.....aber was solls.
Hab mich gefreut wie Bolle, mal wieder seine Stimme zu hören. Smalltalk führen, Probleme, Sorgen, Freuden, Ansichten teilen.
33 Minuten....das Handy mit maximal eingestelltem Lautsprecher fest ans Ohr geklemmt...um neben den wirren Stimmen und Geräuschen (love you Viber) im Hintergrund seiner Stimme zu lauschen.
Am Ende des Gespräches ein Satz, der mich umhaute. Hab zur Sicherheit nachgefragt.
"Hab dich lieb Mami."
Hui, ich dich noch mehr, mein Kind.
"Und mach dir keine Sorgen, mir gehts gut!"

Hab ich dann sofort getan...

Vergessen war der fiese Traum von den strahlenden blauen Kinderaugen, die sich in ausdruckslose graue Erwachsenenaugen verwandelten.
Vergessen die Unruhe, die Verlustängste, das Vermissen, die Unzufriedenheit mit der Situation...


....für die nächsten 5 Minuten.

Mutter eben.

Sonntag, 16. Februar 2014

Das Wort zum Sonntag

- Fair Trade - darf auch für Rosen gelten.....wenn die Pflückerinnen schon nach Tarif bezahlt werden.

Rosen mit Bindfadenstielen sollten noch 1-2 Wochen wachsen dürfen.

Dienstag, 11. Februar 2014

Zeit, sich aufzuraffen

Es schwirren so viele Gedanken in meinem Kopf.
Zeit, sich zu sammeln. An dieser Stelle, wie lange nicht mehr.

Der Januar, der verhassteste aller Monate ist überstanden.
Ein langer Monat, langweilig trifft´s nicht.
Unangenehme Dinge sind passiert, etwas Liebes wurde uns genommen. Quasi grundlos.
Teile der Familie zerstritten.....und trotzdem intensiven Kontakt zu den Lieben.
Der Freundeskreis droht langsam zu zerfallen....Untreue, Liebestheater, Abhängigkeiten, Dramen, Zweifel am Partner.

Das und andere Nettigkeiten toben seit Wochen um uns herum.

Mitten in diesem Sturm stehen wir Beide. Wie ein Leuchtturm.
Anlaufstelle für Gestrandeten und Gestrauchelte.

Und manchmal sehen wir uns wortlos an und wissen:
Es fühlt sich toll an, miteinander zu leben.....nicht perfekt aber sehr sehr toll.

Samstag, 4. Januar 2014

Jahreswechsel

Diese Tage, die lange Zeit auch für mich einen eigenartigen Charme hatten, sind in 48 gelebten Jahren entzaubert.
Keine Vorsätze, keine Träume.
EinTag endet, ein neuer beginnt.

Ich weiss nicht, was das neue Jahr mit mir vorhat....ich hoffe nur, dass ich den Grossteil der Vorhaben selbst bestimmen darf.

In diesem Sinne:

Lass uns leben. Dass Leben ist gar nicht so schwer.

Samstag, 7. Dezember 2013

Zeit der Besinnung

Ich bin es leid, jedes Jahr zu schreiben, dass ich die Adventszeit nicht mag.
Aber...ICH MAG DIE ADVENTSZEIT NICHT !!!

Während die Menschen um mich herum sich freuen, zur Besinnung kommen...oder es wenigstens versuchen, spüre ich Unbehagen.

Es ist eine trostlose und dunkle Zeit. Da nützen auch keine Kerzen, Lichterketten, Sterne, Engel, Glocken....

Es war zu allen Zeiten so. Irgendwas war immer im Dezember. Etwas, das mich desillusionierte.
Es prägt für immer.
Während ich in Singlezeiten den Dezember inklusive Feiertage zockend am PC verlebte erfolgreich ignorierte, muss ich mich momentan ein wenig zusammenreißen.
Mein Schatz ist ein ausgesprochener Weihnachtsfreak.....mit allem, was dazu gehört.
Letzten Samstag  war ich fast den ganzen Tag damit beschäftigt, die Wohnung weihnachtlich zu gestalten.
Ist mir soweit auch gelungen. Er begeistert.....ich ein wenig erschlagen von dem ganzen Zeugs....ich bin eher der Minimalist.

Doch es kam, wie jedes Jahr.
Nachrichten aus Ösiland....unfreiwilliger Jobwechsel (nicht dass er´s vorher mal erwähnte....nein am 1. Advent kam er damit raus). Umzug, Ungewissheit, Geldprobleme.
Was wünscht man sich mehr im Advent.
Da saß ich nun am Kaffeetisch mit den Eltern meines Schatzes und versuchte mich zu besinnen.
In Gedanken weit weg.....im Land der hohen Berge und bei meinem Kontostand.....mit Herzschmerzen.

Am Freitag ging dann ein Expressbrief an das Kind....mit meinem Weihnachtsgeld etwas Erspartem, einer Kreditkarte und guten Wünschen für das neue Abenteuer.

Aber mit etwas Abstand zu dem Ganzen muss ich gestehen: Es gab schon schlimmere Adventzeiten.

Noch drei plus drei.