Freitag, 15. März 2013

Wachkoma

Irgendwann im Juni, wenn die Temperaturen hoffentlich zweistellig sind, werde ich mich an den heutigen Morgen erinnern.
Sagenhafte 2,5h Nachtschlaf auf einer zu harten Couch....viel zu spät aufgestanden....das Anziehen der Stiefel, mit Schal und Mantel ne einzige Tortur....Autoscheiben tief gefroren....verspätet, unmotiviert und müde im überheizten Büro aufgeschlagen.

Irgendwann im Juni, wenn ich mich um 6.45 Uhr auf mein Rad schwinge und durch die Stadt zur Arbeit fahre.... werde ich mich fragen, wie ich diese "bescheidene" Zeit durchgestanden habe.

Freitag, 8. März 2013

Zur Lage der Person

Man kann mich momentan nicht gerade als ausgeglichen bezeichnen.
Wahrlich nicht. Ich bin ruhelos, schlafe schlecht und werde dazu von allen Seiten mit Aufgaben bombardiert.
Trotzdem grätscht man mir zwischendurch gern mal von hinten in die Beine.
Ich wohne mal hier und mal dort, nächtige in verschiedenen Schlafzimmern oder wahlweise auf der Couch und musste heute früh nach Augenaufschlag stark angestrengt überlegen, wo ich mich heute befinde.

Echt bescheiden.

Dabei läuft´s im Grunde optimal.
Am Mittwoch haben Herr Z. und ich unser großes Projekt fast erfolgreich zum Ende gebracht.....jetzt fehlt nur noch die schriftliche Bestätigung.
Auch in dieser Sache bekam ich zu hören: Mach mal!
Für einen Löwen mit Aszendent Zicke Jungfrau ja kein Problem.
Bekanntermassen schalten und walten Löwen sehr gern für sich allein.
Hab ich wirklich gern, wenn mir keiner dazwischen funkt.

Aber irgendwie merke ich, dass ich zu alt für den Scheiß bin.....^^ dabei liegt der stressigste Part noch vor mir.


Dienstag, 5. März 2013

Wäre schön.....

Cause with your hand in my hand and a pocket full of soul
I can tell you there's no place we couldn't go
Just put your hand on the past, I'm here tryin' to pull you through
You just gotta be strong....


Justin Timberlake. "Mirror"

Wenn man den Tag vor dem Abend lobt

Der Tag begann normal.
Herrliches Frühlingswetter läßt die Menschen relaxter sein, was meine Arbeit um einiges erleichterte.

Gegen Mittag stritten sich  an meinem Schreibtisch zwei Hausbesitzer, nur um mich als Mieter zu gewinnen.

Die Sonne schien 100 Pfund ins Büro und ich fühlte mich zeitweise als Mittelpunkt der Erde.
Um 13.20 Uhr telefonierte ich mit Herrn Z. und berichtete ihm von den drei neuen Möglichkeiten, die sich  für uns ergeben könnten.....wenn wir wollten.
Er war begeistert.
Ich sichtete, telefonierte, vereinbarte Besichtigungstermine......und arbeitete.
Sehr lange, weil eine Ausschreibung  bis 18.00 Uhr bei einem sehr wichtigen Kunden sein musste.

Natürlich informierte ich Herrn Z. telefonisch darüber, dass es heute auf jeden Fall länger dauern wird.

Als er mich gegen 17.50 Uhr abholte, fuhr gleichzeitig ein falsches Auto vom Hof...........und alles war anders.

Die Bemühungen und kleinen Siege des Tages........für die Katz.

 Als ich ihm vor meiner Wohnung mit Tränen in den Augen und zittriger Hand  die Grundrisse der Objekte auf den Beifahrersitz warf, war´s mir klar.Ich weiß, wo ich jetzt hingehe. ....an den allerliebsten Ort, den ich mir vorstellen kann.


...the rest and the best

An manchen Tagen weiß ich, warum ich genau hier hingehöre.

Allein und glücklich auf meine Weise.
Glücklich wegen der kleinen, feinen Dinge.
Nicht wegen der der großen Sachen die man heute bewegt haben könnte.....und doch nicht hat.





Montag, 25. Februar 2013

Plus-/Minus-Gedanken

Er liebt mich und sagt es mir täglich.
Jeden Tag holt er mich mit dem Auto von der Arbeit  ab. Selbstverständlich ist alles eingekauft.
 Er fährt mich zu meiner Wohnung......ohne dass er versteht, was ich da will.
Ich erkläre: Wäsche, Onlinebanking, Blumengießen, Putzen.
Anschließend macht er bei sich Abendbrot.
Wenn ich erscheine, steht ein Glas Wein auf dem Tisch, das Essen wird wenig später gereicht.
Die Abende verlaufen ruhig, das Fernsehprogramm läuft nach meinen Wünschen. Will ich in´s Bett wird gefragt, ob er den Fernseher im Schlafzimmer einschalten soll oder ob ich doch lieber lesen will.
Morgens fährt er mich zur Arbeit.

Alles nach Wunsch. Alles im Lot.

Für einen Tag ist es ein Traum, besonders wenn er beschissen war.
Täglich fühlt sich das Ganze an, als wäre ich amputiert.
Am Kopf.
Der Versuch, eine Powerfrau ruhig zu stellen......endet in einem Fiasko.

Als er am Samstag  um 17.00 Uhr wegen eines Nebenjobs die Wohnung verließ, wurde mir das ganze Dilemma ziemlich bewusst.
Den Laptop unterm Arm sah er mich ungläubig an und sprach: "Nu hör aber auf, du hast über 100 Fernsehprogramme."
Genau.
Und so sass ich von 17.30 Uhr bis zum Ende von "Wetten Dass" auf seiner fabelhaften Couch und hatte eine Aufgabe.
Auf seinen Hund aufpassen.
Leider lag "Tysi" seit 18.30 Uhr im Bett und so hatte es sich mit meiner Aufgabe schon mal erledigt.

Es kam, wie es kommen musste. Ich lag im Bett und hatte Sehnsucht.
Sehnsucht nach meinem zu Hause......unfassbar, das man mit 47 Jahren Sehnsucht nach seiner Heimat Wohnung hat.....die im Übrigen nur 800m Luftlinie von seiner entfernt ist.

800m bis zu einer anderen.....geliebten, unperfekten Welt.

Ich hätte mir gewünscht, dass er einfach zu mir gesagt hätte: Hey Baby, musst ja nicht den ganzen Abend hier rumsitzen. Mach dein Ding, wär aber toll, wenn du später bei Tysi wärst, nur sicherheitshalber.

Das wäre ein Traum.
Jedoch würde dieser Zustand Unruhe in ihn hervorrufen.....ich könnte Dinge tun, die er nicht beeinflussen kann.......es kann ja viel passieren in 800m Luftlinie.

Seine Minusgedanken sind mir einfach zu viel.
Oder soll ich es Misstrauen nennen?

Erinnerung

Wir glaubten, es wäre alles in Ordnung. Wahrscheinlich hatten wir Hoffnung.