Dienstag, 5. März 2013

Wäre schön.....

Cause with your hand in my hand and a pocket full of soul
I can tell you there's no place we couldn't go
Just put your hand on the past, I'm here tryin' to pull you through
You just gotta be strong....


Justin Timberlake. "Mirror"

Wenn man den Tag vor dem Abend lobt

Der Tag begann normal.
Herrliches Frühlingswetter läßt die Menschen relaxter sein, was meine Arbeit um einiges erleichterte.

Gegen Mittag stritten sich  an meinem Schreibtisch zwei Hausbesitzer, nur um mich als Mieter zu gewinnen.

Die Sonne schien 100 Pfund ins Büro und ich fühlte mich zeitweise als Mittelpunkt der Erde.
Um 13.20 Uhr telefonierte ich mit Herrn Z. und berichtete ihm von den drei neuen Möglichkeiten, die sich  für uns ergeben könnten.....wenn wir wollten.
Er war begeistert.
Ich sichtete, telefonierte, vereinbarte Besichtigungstermine......und arbeitete.
Sehr lange, weil eine Ausschreibung  bis 18.00 Uhr bei einem sehr wichtigen Kunden sein musste.

Natürlich informierte ich Herrn Z. telefonisch darüber, dass es heute auf jeden Fall länger dauern wird.

Als er mich gegen 17.50 Uhr abholte, fuhr gleichzeitig ein falsches Auto vom Hof...........und alles war anders.

Die Bemühungen und kleinen Siege des Tages........für die Katz.

 Als ich ihm vor meiner Wohnung mit Tränen in den Augen und zittriger Hand  die Grundrisse der Objekte auf den Beifahrersitz warf, war´s mir klar.Ich weiß, wo ich jetzt hingehe. ....an den allerliebsten Ort, den ich mir vorstellen kann.


...the rest and the best

An manchen Tagen weiß ich, warum ich genau hier hingehöre.

Allein und glücklich auf meine Weise.
Glücklich wegen der kleinen, feinen Dinge.
Nicht wegen der der großen Sachen die man heute bewegt haben könnte.....und doch nicht hat.





Montag, 25. Februar 2013

Plus-/Minus-Gedanken

Er liebt mich und sagt es mir täglich.
Jeden Tag holt er mich mit dem Auto von der Arbeit  ab. Selbstverständlich ist alles eingekauft.
 Er fährt mich zu meiner Wohnung......ohne dass er versteht, was ich da will.
Ich erkläre: Wäsche, Onlinebanking, Blumengießen, Putzen.
Anschließend macht er bei sich Abendbrot.
Wenn ich erscheine, steht ein Glas Wein auf dem Tisch, das Essen wird wenig später gereicht.
Die Abende verlaufen ruhig, das Fernsehprogramm läuft nach meinen Wünschen. Will ich in´s Bett wird gefragt, ob er den Fernseher im Schlafzimmer einschalten soll oder ob ich doch lieber lesen will.
Morgens fährt er mich zur Arbeit.

Alles nach Wunsch. Alles im Lot.

Für einen Tag ist es ein Traum, besonders wenn er beschissen war.
Täglich fühlt sich das Ganze an, als wäre ich amputiert.
Am Kopf.
Der Versuch, eine Powerfrau ruhig zu stellen......endet in einem Fiasko.

Als er am Samstag  um 17.00 Uhr wegen eines Nebenjobs die Wohnung verließ, wurde mir das ganze Dilemma ziemlich bewusst.
Den Laptop unterm Arm sah er mich ungläubig an und sprach: "Nu hör aber auf, du hast über 100 Fernsehprogramme."
Genau.
Und so sass ich von 17.30 Uhr bis zum Ende von "Wetten Dass" auf seiner fabelhaften Couch und hatte eine Aufgabe.
Auf seinen Hund aufpassen.
Leider lag "Tysi" seit 18.30 Uhr im Bett und so hatte es sich mit meiner Aufgabe schon mal erledigt.

Es kam, wie es kommen musste. Ich lag im Bett und hatte Sehnsucht.
Sehnsucht nach meinem zu Hause......unfassbar, das man mit 47 Jahren Sehnsucht nach seiner Heimat Wohnung hat.....die im Übrigen nur 800m Luftlinie von seiner entfernt ist.

800m bis zu einer anderen.....geliebten, unperfekten Welt.

Ich hätte mir gewünscht, dass er einfach zu mir gesagt hätte: Hey Baby, musst ja nicht den ganzen Abend hier rumsitzen. Mach dein Ding, wär aber toll, wenn du später bei Tysi wärst, nur sicherheitshalber.

Das wäre ein Traum.
Jedoch würde dieser Zustand Unruhe in ihn hervorrufen.....ich könnte Dinge tun, die er nicht beeinflussen kann.......es kann ja viel passieren in 800m Luftlinie.

Seine Minusgedanken sind mir einfach zu viel.
Oder soll ich es Misstrauen nennen?

Erinnerung

Wir glaubten, es wäre alles in Ordnung. Wahrscheinlich hatten wir Hoffnung.

Freitag, 15. Februar 2013

Y.M.C.A.

Eine Frisörin, ein Arzt, zwei Bauarbeiter, eine Kindergärtnerin, eine Krankenkassenangestellte, eine Sekretärin und ein Außendienstmitarbeiter in einem 8-Personen-Haus mitten in der Pampa.
Die Kofferräume voller Alk hochwertiger Lebensmittel.

Auf dem Plan stehen 3 Sachen: Spaß, Spaß, Spaß.

Warum muss ich seit dem Aufstehen ständig an Village People denken?

Dienstag, 12. Februar 2013

Zur "Feier" des Tages

Und.bei.dir.so?

Diese simple Nachfrage habe ich erhofft. Ein "wie geht es dir/euch?" wäre wohl zu viel verlangt.

Es interessiert sie nicht. Sie fühlt sich bestätigt, dass ich sie besuche.
Obwohl sie sehr wohl weiß, warum ich so lange nicht da war.

Meinen Standpunkt zur derzeitigen "Familiensituation" hat sie  früh zu hören bekommen.
Nachdem der Kaffee auf dem Tisch stand......und ohne der blöden Nachfragen zu meiner Befindlichkeit sprudelte es aus mir heraus.
Sie hätte drüber nachgedacht, sieht jetzt vieles anders......hach, ja..........endlich.

Keine Ahnung ob sie gecheckt hat, wie ich mich in der der ganzen Zeit gefühlt habe.
Ich weiß wirklich nicht, wieviel von meinen Befindlichkeiten zu dieser Sache rüber gekommen ist.
Sie hat´s nicht so mit dem Reinfühlen in andere Menschen.

Lieber legt sie die Füße leger auf den Küchentisch, zündet sich eine Zigarette an und erzählt begeistert, dass ihr Hausarzt sie als "dünn" beschreibt. Dass er schon zweimal Blut abgenommen hat und sie der Schwester verklickerte, dass sie nicht bei jedem PillePalle Stunden im Wartezimmer verbringt.
In Nebensätzen erfahre ich, dass sie seit gestern 1 Kilo abgenommen hat und heute nur gefrühstückt und abends einen Klacks Kartoffelsalat gegessen hat.
Dass ihr Vermieter ein faules, geldgeiles Miststück ist....ihren neuesten Dekorartikel wurde selbstverständlich auch noch vorgeführt.
Der Baur-Katalog blieb mir zum Glück erspart.

Um 19.45 Uhr wurde mir bewusst, dass ich ihr eigentlich alles gesagt hatte.....für weitere Nebensächlichkeiten   Neuigkeiten von ihr war mein Hirn nicht mehr bereit......

Als ich um 20.00 Uhr durch die verschneite Stadt nach Hause lief, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf:
Fisch bleibt Fisch, ein Leben lang.