Freitag, 9. Mai 2014

Tage im Mai

Wenn man am 30.April wie immer versucht, unbeschwert in über eine Woche Urlaub zu starten....

Der 30. , der Tag der Tage meiner Kindheit.
Für mich immer ein Feiertag, immer was los.
In der Firma kein Denken an eine lückenlose Übergabe meiner Aufgaben. Die "Stellvertreterin"  ein wenig verhindert. Dafür eine unerwartete Aufgabe für den letzten Tag....die man mit ein wenig Kommunikation schon eine Woche früher fertigstellen hätte können.
Der Seufzer spät nach Feierabend meinerseits wegen unerledigter Dinge kommertierte mein Chef mit den Worten: " Och is ja nur ne Woche."
Und ja, Dad. In stillen Minuten dachte ich an dich....wie jedes Jahr.
Tja.
Donnerstag Feiertag, Garten hardcore.
Freitag Brückentag: Himmlische Ruhe.
Wochendende.
Urlaub.....
Montag bis Freitag: Telefonterror wegen Nachfragen.
Donnerstag um 23.00 Uhr: sms, wo das Geld bleibt.
Freitag: Ruhe.
Und dazwischen?
Kann ich kurz erzählen.
Garten: TOP!
Zigarettenvorrat: TOP!
Neue Schuhe, neue Balkonkästen, neues T-Shirt. Zahnarztbesuch....gezwungenermassen.

Leider nichts Bleibendes erlebt.
Dafür den Todestag meiner Patentante vergessen....und rotzfrech zwei Ansichtskarten aus ihrem Nachlass verkauft.

Ich glaube, Anfang Mai ist nicht meine Zeit.
Jedenfalls nicht in diesem Jahr.


Samstag, 3. Mai 2014

Fast vergessen

Als ich heute zu ihm ins Auto stieg und gezwungenermaßen der "neuen" Musik lauschen musste, dachte ich an echte Liebeslieder.
Lange nicht gehört.
Nicht vergessen.
Einmalig.

Freitag, 25. April 2014

Archillesferse

Die Frage , ob´s mir gut geht, wunderte mich nur.
Die Nachfrage "??Wirklich??" riß mich aus meinen ganz profanen Feierabendgedanken.

Alarmglocken.

Dann die Erklärung. Ich wußte nicht, was ich denken sollte.
Ich wurde getroffen. An der verwundbarsten Stelle, die eine Mutter hat.

Unter Tränen ein Telefonat, an deren Inhalt ich mich nicht mehr so recht erinnern kann.
Geschockt, ganz gegen meine Gepflogenheiten rief ich ihn auf der Arbeit an.

Kurzes Durchatmen, der Kopf kam trotzdem nicht zur Ruhe.
Nach seinem Feierabend gingen noch ein paar whatsapp-Nachrichten hin und her, die für meinen Gemütszustand nicht sonderlich förderlich waren.
Diese jugendliche Bockigkeit ging mir schwer an die Nieren. So sehr, dass ich irgendwann dachte:  
Was kommt, das kommt. Du wirst es nicht verhindern. Ob 10 oder 1000km zwischen euch liegen.

Als ich später im Bett lag, schlug mein Herz so stark, dass das Echo auf der Matratze zu spüren war.
In diesem Moment hasste ich meine Verwundbarkeit.



Montag, 21. April 2014

So war Ostern

.... Sonnig, farbenfroh, stürmisch, emotional, lässig, entspannt, genervt, unternehmungslustig, faul....

Einfach bunt durcheinander.

Montag, 14. April 2014

Vorahnungen

Die Wahrheit über ihn, die nur ich kenne.
Vielleicht macht es alles leichter, wenn es mal so kommt, wie er es will.

Nein. Nichts wird leichter. Ich muß mit dem Wissen leben.

Als ich am Samstagabend eine Nachricht von ihm von einem mir unbekannten Telefon bekam, kam die längst verdrängte Wahrheit wieder hoch.
Mit voller Wucht.
Mein Körper reagierte wie immer in diesen Situationen. Mit nächtlichen Alpträumen....die härtesten seit langer Zeit.

Ich habe immer Hoffnung. Immer denke ich, dass irgendwann alles besser wird.
Es gab Zeiten, da glaubte ich sogar, dass es geschafft ist. 
Ich denke oft daran, wie stolz ich auf ihn war.
Es waren glückliche Momente, die mit der Zeit seltener wurden.

Ich möchte ihn in eisigen Zeiten an mich ziehen, die Mütze über die Ohren ziehen, den Schal warm um den Hals binden und knuddeln.
Wie  früher.
Als es noch einfach war, ihm Geborgenheit zu geben.

Sonntag, 23. März 2014

Erleichterung

Glauben Sie mir, Bilder aus der Vergangenheit zu löschen, ist garnicht so schwer.

Der richtige Zeitpunkt macht es aus.
Man schaut auf die eingefangenen Momente und erinnert sich an etwas.
Meistens waren es schöne Momente....erlebt mit einem falschem Partner.

Und wenn man den eingefangenen Moment nicht löschen möchte, hilft einem die Autokorrektur.
Man schneidet die ungeliebte Ecke des Fotos einfach heraus.

Was bleibt, ist wichtig.
Die Erinnerung an schöne Erlebnisse. Mit wem man sie erlebte, wird irgendwann nebensächlich.

So soll es sein.

Mittwoch, 5. März 2014

Willkommen

Am Sonntag war es soweit.
Nach fast einjähriger Bau- und Bastelzeit wurdest du aus dem Heizungskeller hoch in die Wohnung getragen.
Der Platz in der Küche wurde seit Juni von mir für dich erfolgreich verteidigt.
Jetzt füllst du ihn aus.
Nach dem Aufstellen wurden die letzten 2 Umzugskisten mit dem geerbten Service aus dem Keller geholt.

Beim Abwaschen des Porzellans (natürlich von Hand.....nicht gerade meine Lieblingsdisziplin) resümierte ich nochmal deine Entstehung.

Ich dachte an den Tag, als ich dich im Geräteschuppen von Tante G. entdeckte. Liebe auf den ersten Blick.
Nicht pompös, nicht filigran. Nur schlicht. Auf schlicht steh ich.

Gedanken an  meinen kopfschüttelnden Schwager, der dich mit den Worten "was willst du mit diesem Schrottteil" in meine Laube schleppte.
Oh, das  war als wenn er Benzin auf´s Feuer kippte....

Am nächsten Tag setzte ich mich vor dir und überlegte, wie ich dich bearbeite. Ich hatte so einige Ideen....nur der Kopf war nicht frei.

Ich glaube, es verging über ein Jahr. Nach überstandenem Umzug kehrte meine Kreativität zurück.
Voller Tatendrang wurdest du abgeschliffen....leichte Sache.
Die vielen (zum Glück nicht mehr aktiven) Wurmlöcher ärgerten mich.
Also Spachteln und wieder drüber schleifen..... es wurde anstrengend.
Die Idee, den Türrahmen Pulverbeschichten zu lassen, war nicht gut....garnicht.
Nach missglückter Beschichtung nochmals den Türrahmen schleifen.....Weichholz. Dass der Rahmen jetzt zu klein für den Rest des Schrankes ist, sollte mir erst kurz vor Fertigstellung bewusst werden.

Das Beschichten dauerte dann am längsten. Langsam wurde es kalt in der Laube. Keine Temperaturen fürs Beschichten, die Farbe zäh und schwer zu verarbeiten.
Mein Schatz richtete mir heimlich im Heizungskeller eine kleine Künstlerwerkstatt ein....und mich damit überraschte. Er hatte doch eigentlich die gleiche Meinung wie mein kopfschüttelnder Schwager.

Gedanken an die Fehlschläge....die Einlegeböden 3cm zu lang, das Glas 5mm zu breit.....also 2x Baumarkt und 2xGlaser....an die fiesen Messingschrauben aus dem Baumarkt, Türrahmen mit Leisten begradigen (Umgang mit Kartuschenpistolen ÜBEN!).....schmunzeln und vergessen.
Beschläge putzen....fiese Sache.

Nichts!desto!trotz!
Nun stehst du da. Schlicht und schön. Nicht perfekt. Aber wer ist das schon.
Meine Handschrift.

Wellcome.