Ich gebe zu, ich war am Sonntagabend motiviert.
Nein, ich habe mich nicht auf die Arbeit gefreut, aber doch irgendwie gespannt, was es so zu tun gibt.
Blöderweise deckte sich mein erster Arbeitstag mit dem Beginn der Betriebsprüfung durch das Finanzamt.
Da sitzt er nun und prüft. Ein Finanzbeamter wie aus dem Bilderbuch: übergewichtig, Blass, Brille, wenig Haare.
Und er ist selten da.
Montag: ab 10.00 Uhr ...Arbeitsende 15.30 Uhr
Dienstag: telefonisch abgemeldet wegen Krankheit seiner Tochter. Diese Woche nicht mehr.
Wieder mal Montag: Ankunft: 9.00 Uhr...bis 9.30 Uhr erzählt er mir den Krankheitsverlauf seiner Tochter....ja danke, das war´s dann mit meiner Frühstückspause.
Neben dem Tagesgeschäft versorge ich ihn mit den gewünschten Unterlagen aus den Jahren 2011 und 2012. Ich kriege fast nichts gebacken und habe das Gefühl, dass mir hier bald alles um die Ohren fliegt. Er geht um 15.30 Uhr....Tochter muss zum Reiten oder war´s Schwimmen?
Ich habe eine Stunde später Feierabend...und liege bereits um 20.30 Uhr völlig entnervt im Bett.
Dienstag ist er dann schon um 7.45 Uhr da und ist erstaunt, dass ich schon eine Stunde früher als er da bin. Alle gewünschten Unterlagen liegen bereits auf seinem Arbeitsplatz.
Ich
Gegen 8.30 Uhr beginnt er wieder zu prüfen.
Im Büro gehts auch an diesem Tag wieder zu wie im Taubenschlag....ich beschließe, heute mal nicht an der Situation zu verzweifeln um wenigstens ein paar Sachen zu erledigen.
Er geht um 15.30 Uhr...ich später.
Die abendliche Ruhe erreiche ich nur mit 3 Gläsern Wein....wenigstens konnte ich schlafen.
Mittwoch früh sucht der gute Mann dann endlich das Gespräch mit dem Chef, der sich seit Tagen immer schön auf die Baustellen verzieht. Er stellt ihm Fragen, die ich nicht beantworten
Ich gehe an diesem Abend gelassen zum Sport und powere mich so richtig aus....
...und siehe da, der Kopf ist heute morgen frei.
Ich möchte den Tage nicht vor dem Abend loben....aber ihr könnt mich heute alle mal!
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