Montag, 25. Februar 2013

Plus-/Minus-Gedanken

Er liebt mich und sagt es mir täglich.
Jeden Tag holt er mich mit dem Auto von der Arbeit  ab. Selbstverständlich ist alles eingekauft.
 Er fährt mich zu meiner Wohnung......ohne dass er versteht, was ich da will.
Ich erkläre: Wäsche, Onlinebanking, Blumengießen, Putzen.
Anschließend macht er bei sich Abendbrot.
Wenn ich erscheine, steht ein Glas Wein auf dem Tisch, das Essen wird wenig später gereicht.
Die Abende verlaufen ruhig, das Fernsehprogramm läuft nach meinen Wünschen. Will ich in´s Bett wird gefragt, ob er den Fernseher im Schlafzimmer einschalten soll oder ob ich doch lieber lesen will.
Morgens fährt er mich zur Arbeit.

Alles nach Wunsch. Alles im Lot.

Für einen Tag ist es ein Traum, besonders wenn er beschissen war.
Täglich fühlt sich das Ganze an, als wäre ich amputiert.
Am Kopf.
Der Versuch, eine Powerfrau ruhig zu stellen......endet in einem Fiasko.

Als er am Samstag  um 17.00 Uhr wegen eines Nebenjobs die Wohnung verließ, wurde mir das ganze Dilemma ziemlich bewusst.
Den Laptop unterm Arm sah er mich ungläubig an und sprach: "Nu hör aber auf, du hast über 100 Fernsehprogramme."
Genau.
Und so sass ich von 17.30 Uhr bis zum Ende von "Wetten Dass" auf seiner fabelhaften Couch und hatte eine Aufgabe.
Auf seinen Hund aufpassen.
Leider lag "Tysi" seit 18.30 Uhr im Bett und so hatte es sich mit meiner Aufgabe schon mal erledigt.

Es kam, wie es kommen musste. Ich lag im Bett und hatte Sehnsucht.
Sehnsucht nach meinem zu Hause......unfassbar, das man mit 47 Jahren Sehnsucht nach seiner Heimat Wohnung hat.....die im Übrigen nur 800m Luftlinie von seiner entfernt ist.

800m bis zu einer anderen.....geliebten, unperfekten Welt.

Ich hätte mir gewünscht, dass er einfach zu mir gesagt hätte: Hey Baby, musst ja nicht den ganzen Abend hier rumsitzen. Mach dein Ding, wär aber toll, wenn du später bei Tysi wärst, nur sicherheitshalber.

Das wäre ein Traum.
Jedoch würde dieser Zustand Unruhe in ihn hervorrufen.....ich könnte Dinge tun, die er nicht beeinflussen kann.......es kann ja viel passieren in 800m Luftlinie.

Seine Minusgedanken sind mir einfach zu viel.
Oder soll ich es Misstrauen nennen?

Erinnerung

Wir glaubten, es wäre alles in Ordnung. Wahrscheinlich hatten wir Hoffnung.

Freitag, 15. Februar 2013

Y.M.C.A.

Eine Frisörin, ein Arzt, zwei Bauarbeiter, eine Kindergärtnerin, eine Krankenkassenangestellte, eine Sekretärin und ein Außendienstmitarbeiter in einem 8-Personen-Haus mitten in der Pampa.
Die Kofferräume voller Alk hochwertiger Lebensmittel.

Auf dem Plan stehen 3 Sachen: Spaß, Spaß, Spaß.

Warum muss ich seit dem Aufstehen ständig an Village People denken?

Dienstag, 12. Februar 2013

Zur "Feier" des Tages

Und.bei.dir.so?

Diese simple Nachfrage habe ich erhofft. Ein "wie geht es dir/euch?" wäre wohl zu viel verlangt.

Es interessiert sie nicht. Sie fühlt sich bestätigt, dass ich sie besuche.
Obwohl sie sehr wohl weiß, warum ich so lange nicht da war.

Meinen Standpunkt zur derzeitigen "Familiensituation" hat sie  früh zu hören bekommen.
Nachdem der Kaffee auf dem Tisch stand......und ohne der blöden Nachfragen zu meiner Befindlichkeit sprudelte es aus mir heraus.
Sie hätte drüber nachgedacht, sieht jetzt vieles anders......hach, ja..........endlich.

Keine Ahnung ob sie gecheckt hat, wie ich mich in der der ganzen Zeit gefühlt habe.
Ich weiß wirklich nicht, wieviel von meinen Befindlichkeiten zu dieser Sache rüber gekommen ist.
Sie hat´s nicht so mit dem Reinfühlen in andere Menschen.

Lieber legt sie die Füße leger auf den Küchentisch, zündet sich eine Zigarette an und erzählt begeistert, dass ihr Hausarzt sie als "dünn" beschreibt. Dass er schon zweimal Blut abgenommen hat und sie der Schwester verklickerte, dass sie nicht bei jedem PillePalle Stunden im Wartezimmer verbringt.
In Nebensätzen erfahre ich, dass sie seit gestern 1 Kilo abgenommen hat und heute nur gefrühstückt und abends einen Klacks Kartoffelsalat gegessen hat.
Dass ihr Vermieter ein faules, geldgeiles Miststück ist....ihren neuesten Dekorartikel wurde selbstverständlich auch noch vorgeführt.
Der Baur-Katalog blieb mir zum Glück erspart.

Um 19.45 Uhr wurde mir bewusst, dass ich ihr eigentlich alles gesagt hatte.....für weitere Nebensächlichkeiten   Neuigkeiten von ihr war mein Hirn nicht mehr bereit......

Als ich um 20.00 Uhr durch die verschneite Stadt nach Hause lief, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf:
Fisch bleibt Fisch, ein Leben lang.


Montag, 11. Februar 2013

family affairs

Als ich mich im August 2006 von meinem Mann und ihrem Sohn trennte, stand sie ein paar Tage später an meiner Wohnungstür und bat mich darum, dass sich an unserem Verhältnis bitte nichts ändern soll.
Ich tat ihr den Gefallen.Es blieb in all den Jahren ein freundschaftliches Verhältnis.
Feier- und Geburtstage wurden von beiden Seiten berücksichtigt. Wir gingen ab und an walken, laufen oder einfach nur quatschen.

Dieser Zustand änderte sich, als sich das Verhältnis zu ihren Kindern änderte.
Als die Tochter nicht mehr ins Haus durfte, weil sie sich (wieder mal) von jemandem trennte.
Der Sohn ergriff Partei zur Schwester und erntete den Zorn der Eltern.

Ich stehe zwischen der besten Freundin, die ständig ihre Männer verlässt und der Exschwiegermutter, die das garnicht versteht. Ich sehe die eine Seite leiden, während die andere verbittert feststellt, dass sie nur Pech mit ihren Kindern hat.

Und ich ohnmächtig dazwischen. Ich zog mich zurück, was ihr natürlich auffiel.

Lange Zeit habe ich zugesehen, verhielt mich quasi loyal......weil ich keinen Arsch in der Hose hatte, einer
66 Jahre alten Frau mal gehörig die Meinung sagen.
Mein Kopf sprach: Halt dich da raus.....das Herz will aber Klarheit.
Familienangelegenheiten....die nicht mehr meine sind.

Bei dem Gedanken, ihr einen kurzfristigen Besuch abzustatten, werd ich furchtbar nervös.

Sonntag, 10. Februar 2013

Liebe S.,

weißt Du noch, wie Du mir meinen rechten Fuß im Vorderrad Deines Fahrrades gequetscht hast?
Ich war 3 und Du 13. Ich höre mich heut noch schreien ;-)
Weißt Du noch, wie Du singend mit mir durch´s Dorf liefst?
Ich war 7 und Du 17. Mir war´s peinlich, wie konntest Du nur die Hits der 70er so laut trällern...
Weißt Du noch, als ich meine erste Brille verpasst bekam?
Du warst bei mir, als ich mit diesem Riesenhorngestell auf die Straße musste......ich 12, Du 22....mich fest an der Hand haltend und mir ab und an die Tränen abtupfend.

Heute schenke ich Dir zu Deinem B-Day  eine 40+Gesichtscreme.
Ich benutze sie mittlerweile auch.

Ich glaube, die 10 Jahre Altersunterschied haben sich irgendwie verwachsen........

Bleib gesund Mittelschwester!

Mittwoch, 6. Februar 2013

Nachts,

weiß man die Worte, die man sagen will.
Weil man wieder mal nicht schlafen kann in dieser fremden Wohnung. In den Räumen, die nie mein Lebensmittelpunkt werden. Obwohl  ich ihn den Mann der darin lebt, sehr liebe.

Bei einer Zigarette auf dem Balkon glaubt man den Grund zu wissen und wäre imstande, das Ganze in klaren Sätzen zu erklären.

Nur morgens nicht.
Man erwacht mit mieser Laune, Gliederschmerzen von der viel zu harten Couch. 3 Stunden Schlaf sind definitiv zu wenig.
Außerstande einen ganzen, gehaltvollen Satz zu formulieren.

Das Problem stellt sich plötzlich in der Frühe als weichgezeichnet dar.......und ist es doch nicht.

Nach einem ziemlich harten Tag parkten wir vor meiner Haustür und schwiegen lange.
Keiner von Beiden hatte heute das Bedürfnis, den Abend und die Nacht mit dem Anderen zu verbringen.

Ich hatte nicht damit gerechnet und war doch froh, dass es so ist.
Ich rauche eine letzte Zigarette und freue mich auf die Nacht, die heute für mich um 20.15 Uhr beginnt.

Samstag, 2. Februar 2013

Liebe Mum,

ich denke jeden Tag an Dich. Nachts kommst Du oft - wie selbstverständlich- in meinen Träumen vor.

Nichts ist, wie es mal war.
Alles ist anders seit dem 02. Februar 2005.

Mir fehlt der Ruhepol.
Der Ort, wo ich nur Tochter war. Ich ließ meine Sorgen zu Hause und genoss Deine Herzlichkeit, Deine liebevolle, bescheidenen Art, unsere Zweisamkeit.

Mit Tränen in den Augen sah ich heute auf das Datum des Grabsteins.
Acht unruhige Jahre  später stehe ich weinend an Deinem Grab und bin sehr froh, dass mich in diesem schweren Moment jemand umarmt und zärtlich die Stirn küsst.


Bescheidene Wünsche

Das Glanzlicht dieses verregneten Morgens war für mich, das Januar-Kalenderblatt mit Freude abzureißen und zu entsorgen.
Welcome Februar. Wie hab ich auf dich gewartet.
Ich freu mich auf die länger werdenden Tage.....heute war es noch hell, als ich die Bürotür hinter mir zuzog.

Mein Körper sehnt sich nach etwas mehr Ruhe, jedenfalls hab ich das heute aus meinen Gliederschmerzen intepretiert.
2 Wochen keine "organisierten" Sportabende.....nur, wenn ich Lust dazu habe.
Ein Geburtstag, auf den ich mich freue.
Das obligatorische Besäufniswochende Das obligatorische Erlebniswochenende mit Freunden.
Ein paar Sonnenstunden wären auch nicht schlecht...so zwischendurch.

Das Projekt mit Herrn Z. läuft. Momentan läufts in 1000 Richtungen.
Ich bin mir sicher, dass irgendwann die Gabelung erscheint, an der wir abbiegen. Sehr sicher sogar.